Das Wahrzeichen der Insel
Auf unserer Tour durch Phuket kamen wir auch endlich zu dem Wahrzeichen der Insel, dem großen Buddha von Phuket. Von einigen Stellen haben wir ihn schon gesehen, wie beispielsweise vom Karon Aussichtspunkt. Erst 2008 wurde die riesige Big Buddha Statue von 45 Meter Höhe fertig gestellt. Der Sockel mit einem Durchmesser von 25 Meter ist noch im Bau.
Anfahrt zum Big Buddha
Wir hatten das Glück, dass Andi uns gefahren hat. Es geht extrem steil nach oben. Mit einem geländegängigen Fahrzeug und einem Thailand-erprobten Fahrer gar kein Problem. Wir selbst hätten die Strecke nicht mit dem Roller wahren wollen. Wer keinen privaten Tourguide hat, kann eine Tour an den Big Buddha buchen. Vom Patong Beach aus gibt es die reine Fahrt ohne Tourguide bereits ab etwa 8 Euro.
Auf der Fahrt Richtung Big Buddha haben wir eine Elefantenstation gesehen. Es ist ein trauriger Anblick, was mit diesen wundervollen Geschöpfen dort passiert. Bitte verzichtet auf diese unnötige Qual und bucht keine Tour mit Elefantenreiten.
Wer doch selbst mit Auto oder Motorroller zum Big Buddha fahren möchte, findet oben kostenfreie Parkplätze vor.
Veganes Essen am Big Buddha
Inzwischen war es schon später Nachmittag und wir waren hungrig. Da entdeckten wir das „Vegetarian Almosehouse“ (vegetarisches Almosenhaus). Ihr findet es ein paar Meter vor dem Eingang zum Big Buddha, auf der rechten Seite des Gehweges. Die angebotenen Speisen sind vegan, das heißt fleischfrei, ohne Milchprodukte und ohne Ei. Das Essen wird in Thailand als Mönchsessen bezeichnet, deshalb ist es nicht nur Vegan, es wird auch auf Knoblauch und Zwiebeln verzichtet. Der Begriff „Vegan“ ist in Thailand nicht im Gebrauch und wird aus diesem Grund als „Vegetarian“ angegeben. Eigentlich korrekt, denn genau genommen sollte Vegetarisch ja auch Vegan sein 😉
Obwohl laut Wiki 94 Prozent der thailändischen Bevölkerung den Buddhismus praktizieren, ist es mancherorts wirklich schwierig vegetarisches Essen zu finden. Im Buddhismus gibt es die Tugend der Gewaltlosigkeit und spricht für eine vegetarische Ernährung. Deshalb sind wir für dieses Angebot dankbar. Die Köche sind freundlich und laden zum Essen ein. Hier ist Selbstbedienung angesagt. Das bedeutet selbst schöpfen und danach sein Geschirr abwaschen. Dafür ist das Essen kostenfrei. Eine angemessene Spende halten wir für die leckeren Gerichte mit Reis und Wasser als selbstverständlich.
Kleiderordnung für den Tempel
Mit vollem Magen ging es für uns in die Richtung des Eingangs. Ich wusste vorher nicht, dass wir den Big Buddha heute besuchen und somit keine Kleidung für einen Tempel an. Damit wäre mir mit einer kurzen Shorts und Spagetthitop der Tempelbesuch verwehrt geblieben. Da der Big Buddha zu einer touristischen Attraktion geworden ist und einige Besucher ohne angemessene Bekleidung kommen, wurde dafür vorgesorgt. Bevor wir eintreten durften, inspizierten uns Mitarbeiterinnen am Eingang. Sie verteilen einen Sarong (Wickelrock) und ein Tuch für die Schultern. Bis jetzt habe ich keinen Mann mit einem Sarong oder Blümchentuch gesehen. Männer scheinen von dieser Regelung ausgeschlossen zu sein. Jedenfalls bin ich dankbar für diese Dienstleitung, die umsonst ist.
Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, dürfte unsere Begleitung mit ihrer kurzen Hose eintreten. Liegt im Ermessen der Mitarbeiter. Wir bedankten uns auch hier wieder mit einer Spende. Um Euch das zu ersparen, bedeckt Eure Knie und Eure Schultern. Mit transparenten Stoffen, die Unterwäsche oder Bikini zeigen, wird der Zutritt verwehrt. Damit mir das nicht wieder passiert, habe ich in meinem Jutesack inzwischen ein Tuch dabei.
Die Tempelanlage um Big Buddha
Auf dem Weg zu der großen Buddha Statue, kommt ihr an mehreren religiösen Figuren vorbei. Leider ist das meiste auf Thailändisch geschrieben und wir konnten sie nicht zuordnen. Ausgestellt wurden Bilder berühmte Personen wie Angelina Jolie und ihr Weg zum buddhistischen Glauben. An einer Stelle standen große Gongs, die ähnlich waren wie beim Rang Hill Tempel.
Zu unserer Verwunderung parkte ein ausgedientes Songthaew auf dem Gelände. Diese umgebauten Pritschenwagen werden nicht nur als Tuk Tuk, sondern auch als Sammelbusse verwendet. Der blaue Bus fährt durch ganz Phuket. Tawan hatte seinen Spaß und schnupperte Busfahrerluft. Wer noch Hunger oder Durst hat, bekommt an den Ständen rund um den Big Buddha zu Essen und Trinken. Für uns gab es leckeres Kokosnusseis.
Zu der großen Statue aus Marmor gelangt ihr über eine rießige Treppe. Da fühlte ich mich sehr klein und der Aufstieg ist bei Hitze gleich ein Workout. Immerhin kommt es nicht zum Stau und für den Abstieg wurde eine eigene Treppe gebaut die wieder zum Ausgang führt.
Wer singt hier ?
Die 45 Meter hohe Statue von Buddha erfüllt mich mit Ehrfurcht und Respekt. Ich finde, dass trotz der Größe und dem Trubel, sie Ruhe austrahlt. Buddha sitz auf einer Lotusblüte im Padmasana, dem Lotussitz und meditiert. Die Stimmung wird durch Mönchsgesang unterstützt, der mit Hilfe von Lautsprechern über die gesamte Tempelanlage zu hören ist. Wer möchte, kann die Mönche im Inneren der Statue dabei beobachten und entspannt ihren Worten lauschen. Besucher sollten den Abstand zu den Mönchen wahren und sie nicht bei ihren Gebeten stören.
Im Inneren sieht es nach Baustelle aus und vieles wirkt unfertig, genauso wie Außen. Um den Sockel ist ebenfalls noch viel zu tun. Aufgebaut sind schon goldene Statuen von ehemaligen Gelehrten auf der rechten Seite und auf der anderen findet ihr Buddha Statuen für jeden Wochentag. Diese Art der Darstellung ist vorgeschrieben und fest verankert in der buddhistischen Lehre. Schön sind die Windspiele, die ebenfalls über die Anlage verteilt sind.
Neben dem Sockel sitzt noch eine Buddha Figur. Sie ist aus Bronze und nur halb so hoch wie das große Vorbild. Ihr könnt viel Zeit damit verbringen, jede Ecke zu erkunden und wenn ihr Glück habt, einen Affen entdecken.
Die Baufinanzierung
Das gesamte Bauvorhaben um den größten Buddha von Phuket wird ausschließlich von Spenden finanziert. Kein Wunder, dass ihr überall die Möglichkeit bekommt, Geld auszugeben. Entweder könnt ihr ein Windspiel kaufen oder eine Marmorplatte mit dem eigenen Namen für den Weiterbau. Vor jeder Statue ist eine Spendenbox, wie auch am Aus- und Eingang. Da der Tempel weder Eintritt noch Leihgebühr für die Bekleidung verlangt, finden wir es überaus fair.
Nach dem Tempelbesuch haben wir die Aussicht vom Nakkerd Hill (Khao Nakkerd) genossen, auf dem der Phuket Big Buddha steht. Wir hatten einen tollen Blick über die Chalong Bucht (Link kommt in Kürze) und es kam ein Gefühl dafür, wie riesig die Insel Phuket insgesamt ist.
Nach dem Besuch auf dem Big Buddha haben wir den Besuch aus Indien wieder zurück an den Patong Beach (Link kommt in Kürze) gebracht.
Unser Fazit
Der Big Buddha ist eine Baustelle und wird vielleicht immer eine Baustelle bleiben. Trotzdem empfehlen wir , sich die Zeit zu nehmen und das imposante Bauwerk in Phuket zu besuchen. Schon der Ausblick ist es wert. Da hier auch kein überzogenes Eintrittsgeld verlangt wird, wären ein paar Baht in die Spendenbox toll. Sebastian von der bekannten phuketastic.com Webseite, zählt den Big Buddha ebenfalls zu den Pflichtzielen in Phuket. In seinem Artikel könnt ihr zusätzlich die Entstehung des Tempels nachverfolgen.
Vegetarier und alle, die auch mal ohne Fleisch oder Fisch auskommen, sollten sich das kostenfreie Essen am Tempel nicht entgehen lassen.
Hallo, liebe Jana
Ich war ganz fasziniert von deinem ausführlichen Bericht und bin in Gedanken mitgereist. Auch wenn ich es nie in Natura sehen werde, gehe ich doch mit dir einig. Ich würde nie auf einem Elefanten reiten wollen, weil es tatsächlich wunderbare Tiere sind, die geschützt werden sollten. Ich freue mich schon sehr auf weitere Berichte, dann reise ich gerne weiter mit. Ganz liebe Grüße, Gudrun